Geschichte der Verwertungsgesellschaften

Die älteste Verwertungsgesellschaft der Welt ist die französische SACEM (Société des auteurs, compositeurs et éditeurs de musique), die 1851 gegründet wurde. Die SACEM richtete 1876 in Genf einen Ableger in der Schweiz ein.

Erst vor rund hundert Jahren wurden in der Schweiz die ersten eigenen Verwertungsgesellschaften gegründet: 1923 die MECHANLIZENZ, eine Gesellschaft zur Wahrnehmung der Rechte zur Aufnahme geschützter Werke auf Tonträger und Musikdosen, und 1924 die GEFA, der Schweizerische Gesellschaft für Aufführungsrechte. Die beiden schweizerischen Gesellschaften waren jedoch gegenüber der französischen Konkurrenz weitgehend machtlos.

1940 erarbeitete der Bundesrat die Grundlagen für eine Neuordnung, indem er die Verwertung von Urheberrechten einer staatlichen Bewilligung unterstellte, die nur einer rein schweizerischen Gesellschaft erteilt werden sollte. 1942 übernahm GEFA unter ihrem neuen Namen Schweizerische Gesellschaft der Urheber und Verleger (SUISA) neu die Verwertung in der Schweiz. 1978 erweiterte der Bundesrat das gesetzliche Verwertungsmonopol auf die mechanischen Rechte (Vervielfältigungsrechte Tonträger), und zwei Jahre später fusionierte die MECHANLIZENZ mit der SUISA.

Die zweitälteste Gesellschaft ist die 1974 von Schriftstellern und Verlegern gegründete ProLitteris. 1982 fusionierte die ProLitteris mit Teledrama, einer Gesellschaft, die sich auf die Rechte von Fernsehdrehbüchern und -produktionen spezialisiert hatte.

1981 gründeten Vertreter der schweizerischen Filmbranche die Suissimage. Hintergrund des Aufbaus der Genossenschaft bildete die Wahrnehmung der Weitersenderechte an audiovisuellen Werken.

Als Nachfolgeorganisation der Société des auteurs et compositeurs dramatiques und der CABLEAUTEURS wurde 1985 die SSA (Société Suisse des Auteurs) geschaffen.

Die jüngste der fünf Schweizer Verwertungsgesellschaften ist die 1993 gegründete SWISSPERFORM. Basis der Neugründung war das 1992 verabschiedete Urheber­rechts­gesetz, das verwandte Schutzrechte für ausübende Künstlerinnen und Künstler, Produzierende sowie Sende­unter­nehmen einführte.

Irina Schönen (Schauspielerin)

«Verantwortungsvolle Menschen kümmern sich nach bestem Wissen und Gewissen um die Wertschätzung künstlerischer Leistungen in Film, Funk und Fernsehen: Aus dem FF (Effeff) sozusagen. Vielen Dank SWISSPERFORM für Eure Wert volle Arbeit.» Foto © Claude Gasser