Verwaltungskosten

Als Verwaltungskosten gilt der Abzug, den die Gesellschaften ihren Mitgliedern auf den Einnahmen aus den von ihnen verwalteten Rechten berechnen. Diese Kosten werden von den Berechtigten allein getragen, nicht von den Nutzern. Von 100 Franken einbezahlter Lizenzvergütung erhält das Mitglied beispielsweise bei 15% Kostenabzug 85 Franken ausbezahlt.

Der effektive Verwaltungsaufwand der Gesellschaften kann höher sein als der Kostenabzug zulasten der Mitglieder. Er wird jedoch teilweise gedeckt durch Nebeneinnahmen, z.B. aus Geldanlagen, so dass den Mitgliedern nicht der gesamte Aufwand belastet werden muss.

Der Verwaltungskostenabzug drückt aus, welcher Anteil von den Tarifeinnahmen den Berechtigten zur Deckung der Verwaltungskosten in Abzug gebracht wird; es handelt sich um die verteiltechnische Sichtweise.

Demgegenüber stellt der Bruttokostensatz unter betriebswirtschaftlichen Aspekten und ohne jegliche Verrechnung das Total der Bruttoaufwendungen den gesamten Bruttoerträgen gegenüber.

Die Höhe des Verwaltungsaufwands hängt unter anderem davon ab, wie viele Tarife, Kunden und Mitglieder eine Gesellschaft verwaltet und wie viele Mitarbeitende sie dafür benötigt. Die Schweizerischen Gesellschaften müssen für ein mehrsprachiges und kleines Gebiet einen verhältnismässig hohen Aufwand betreiben. Dennoch sind ihre Verwaltungskosten seit Jahren im Sinken begriffen. Sie betragen gegenwärtig: 

Verwaltungskosten 2020/2021

Gesellschaft Einnahmen (Mio. CHF) 2020/2021 Anzahl Mitglieder 2020/2021 Verwaltungs-kostenabzug 2020/2021 Bruttokostensatz 2020/2021 Vollzeitstellen 2020/2021
ProLitteris 35.2 / 35.9 14'987 / 15'784 16.1% / 13.7% 18.0% / 16.9% 20.1 / 21.9
SSA 23.9 / 20.8 3'458 / 3'608 11.12% / 11.96% 13.06% / 14.76% 18.1 / 17.1
SUISA 149.7 / 152.0 40'150 / 41'286 13.07% / 12.70% 23.5% / 20.2% 197.5 / 186.1
SUISSIMAGE 79.4 / 84.5 4'042 / 4'172 3.12% / 3.09% 4.34% / 3.85% 25.7 / 25.1
SWISSPERFORM 59.2 / 62.3 19'777 / 21'676 8.68% / 10.29% 12.29% / 13.19% 23.3 / 27.7

Adrian Frutiger

«Ich könnte das, was ich gerne mache, ohne die SUISA nicht machen. Denn von der Produzentenseite her wird für die Musik nicht viel bezahlt. Die Verwertung macht deshalb einen grossen Anteil meiner Einkünfte aus.»