Das Jahr 2015 der SSA

Rekordeinnahmen, effiziente Betriebsführung und eine in vernünftigere Richtung zu lenkende Gesetzesrevision

Wichtige Fakten und Ereignisse 2015 in Kürze:

  • Die Einnahmen stiegen um 6.57% und erreichten damit den Rekordwert von Fr. 22'734'527.-. Trotz einer geringfügigen Zunahme des Aufwands um Fr. 39'363.- (+1.17%), die vor allem auf die Erhöhung der Kosten für die Bundesaufsicht zurückzuführen ist, konnte der durchschnittliche Kommissionensatz zum vierten Mal in Folge gesenkt werden. 2015 beträgt er 13.06%, das sind 1.23 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.
  • Die SSA zahlt ihren Mitgliedern und Schwestergesellschaften monatlich Entschädigungen aus. Die ausbezahlte Summe stieg insgesamt um 12%
  • Beim Inkasso aus Aufführungsrechten Bühne ist ebenfalls ein Rekord zu verzeichnen (+7.5%). Der erfreulich hohe Anteil der Werke unserer eigenen Mitglieder zeugt von der ausgezeichneten Position der SSA auf einem dynamischen, wettbewerbsintensiven Markt.
  • Auch die Einnahmen aus der zwingend kollektiven Verwertung sind stark gestiegen. Die Einführung der Entschädigung für Privatkopien auf Smartphones und Tablets wirkte sich positiv aus.
  • Die schweizerischen Verwertungsgesellschaften wurden einer aufwendigen Kostenanalyse durch die Eidgenossenschaft unterzogen. Die unabhängigen Experten kamen zum Schluss, die Gesellschaften hätten «angemessene Betriebskosten», was niemanden überraschte. Die Analyse belegte, um wie viel effizienter die SSA trotz ihrer kostenintensiven Besonderheiten in den letzten Jahren geworden ist.
  • Die Vernehmlassung zur Revision des Bundesgesetzes über das Urheberrecht hat begonnen. Der Vorentwurf sieht endlich Massnahmen gegen die Internetpiraterie vor. Doch aus absolut unerfindlichen Gründen ist auch vorgesehen, die Verwertungsgesellschaften sozusagen zu verstaatlichen. Zudem wird eine ausgezeichnete Gelegenheit verpasst, das Kräfteverhältnis zwischen den Urhebern einerseits und den Giganten des e-Commerce andererseits wieder auszugleichen. Die SSA setzt zusammen mit zahlreichen Gleichgesinnten alle Hebel in Bewegung, um diese Revision in eine vernünftige Richtung zu lenken.
  • Für kulturelle Förderprogramme wurden 2015 insgesamt Fr. 1'394'928.- ausgegeben. 330 Urheberinnen und Urheber haben an Wettbewerben und Programmen teilgenommen, wobei 110 Personen eine Unterstützung erhielten. An den schweizerischen Filmfestivals wurden 9 Auszeichnungen verliehen.
  • Die SSA feierte ihr 30-jähriges Bestehen mit einem fröhlichen Fest im Théâtre Vidy-Lausanne, an dem fast 300 Mitglieder und zahlreiche illustre Gäste teilnahmen. Letztere konnten die Vielfalt des Repertoires bestaunen, für dessen Verwertung sich die SSA einsetzt.
  • Die Europäische Kommission versteifte sich eine Zeitlang darauf, einen digitalen Einheitsmarkt zu schaffen, und vergass dabei, dass die Grenzen für die Finanzierung des audiovisuellen Schaffens in Europa entscheidend sind. In ihrer Mitteilung Ende 2015 werden immerhin noch die löbliche Absicht, dass die Werke vermehrt zirkulieren sollen, sowie der Wunsch hervorgehoben, die Mobilität der Inhalte zu fördern. Die Verwertungsgesellschaften beobachten die weitere Entwicklung mit Argusaugen.
  • Auf internationaler Ebene hat die Gruppe der Autoren und Regisseure aus aller Welt («Writers&Directors Worldwide») der CISAC eine breit angelegte Kampagne lanciert, mit der sie angemessenere Entschädigungen verlangt.

Quelle: www.ssa.ch

Adrian Frutiger

«Ich könnte das, was ich gerne mache, ohne die SUISA nicht machen. Denn von der Produzentenseite her wird für die Musik nicht viel bezahlt. Die Verwertung macht deshalb einen grossen Anteil meiner Einkünfte aus.»